Ihre Augen sind halb geschlossen, der Kopf gesenkt. Das Foto, das die griechische Polizei am Samstag veröffentlichte, zeigt Fee Marie Meyer (27), eine deutsche Studentin, die in Athen lebt. Harmlos wirkt ihr Äußeres, schwerwiegend ist der Verdacht der Polizei: Fee Marie soll Mitglied einer anarchistischen Terror-Gruppe sein.
Ihr Vater, der in Ravensburg lebt, zu BILD am SONNTAG: „Es stimmt, meine Tochter wurde in Athen festgenommen.“ Fee Marie, die in Kempten (Bayern) geboren wurde, habe Kontakte zum linken Milieu, bestätigt er. Mit Terroristen habe sie jedoch nichts zu tun.
Fest steht: Am Freitagnachmittag nahmen Beamte einer Anti-Terror-Einheit Fee Marie in ihrer Athener Wohnung fest. Am Montag soll der Haftrichter entscheiden, ob sie wieder frei kommt. Ermittelt wird wegen der „Beteiligung an terroristischen Aktivitäten“.
Fee Marie Meyer wird verdächtigt, in Verbindung mit der anarchistischen Terror-Gruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ zu stehen. Die hatte Ende 2010 europäische Politiker mit Briefbomben terrorisiert. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde am 2. November vergangenen Jahres eine als Büchersendung getarnte Rohrbombe geschickt.
Beamte des BKA hatten den mit Schwarzpulver gefüllten Sprengsatz in der Poststelle des Kanzleramts noch rechtzeitig abgefangen und entschärfen können. Am 25. November bekannte sich die Terror-Gruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ zu dem Versand der Bombe und dem vereitelten Anschlag.
Hat Fee Marie Meyer die Briefbombe an die Bundeskanzlerin geschickt? Die Deutsche war nach einer Razzia ins Fadenkreuz der Ermittler geraten. Die griechische Polizei hatte vier mutmaßliche militante Anarchisten und Briefbomber festgenommen.
Haralambos T. (23), Dimitrios F. (23), Dimitrios D. (23) und Socrates T. (21) hatten in ihrer Wohnung ein Sturmgewehr, eine Pistole, mehr als 220 Patronen sowie ein vorgefertigtes Bekennerschreiben für ein Attentat in Griechenland versteckt.
Die Germanistik-Studentin, die als Fremdsprachenlehrerin in Athen arbeitet, hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Ihr Anwalt Sotirios Spiriounis: „Meine Mandantin hat nur freundschaftliche Beziehungen zu den vier Männern gehabt.“
Doch es gibt noch weitere Verbindungen. Wie die vier Verdächtigen hatte Fee Marie vor ihrem Umzug nach Athen einige Zeit in der nordgriechischen Stadt Thessaloniki gelebt. Dort hatte die Terror-Gruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ am 13. Oktober 2010 eine Bombe vor dem Gebäude des Staatlichen Stromkonzerns DEI gezündet, ein Auto brannte aus.
Anschließend setzten sich die Männer nach Athen ab. Auch Fee Marie zog um, lebte allerdings nicht mit den mutmaßlichen Attentätern zusammen. Dennoch sollen sich die Deutsche und die mutmaßlichen Bombenleger häufig getroffen haben.
Dass seine Tochter Umgang mit Terroristen haben soll, ist für ihren Vater unvorstellbar.
Quelle: Bild.de
Griechenland Blog 